Landesjugendspiele- Winter 2022

Am kommenden Wochenende finden in Oberwiesenthal die diesjährigen Landesjugendspiele statt. Immer wieder mal ein Wettkampf, wo man eine Standortbestimmung durchführen kann, wenn die Vorbereitungsmöglichkeiten dafür bestehen. Aber das war ja nun in dieser Saison nichts. Kein Schnee und fast kein Training. Deshalb wird der PSV Zittau nicht mit seinen Langläufern in O’thal erscheinen.
Allerdings mit einer Ausnahme. Julius Graap wird starten.
Eigentlich wollte er drei Mal an den Start gehen. Da er mal als Biathlet die Sportschule in Altenberg besuchen möchte, startet er natürlich beim VSA Biathlon und beim Massenstart Biathlon für den Partnerverein Ringenhain. Laut Ablaufplan waren die Startzeiten der einzelnen Laufdisziplinen so gut gelegt worden, dass es möglich gewesen wäre, auch den Massenstart in der cl. Technik bei den Langläufern mitlaufen zu können.
Das ist doch mal eine gute Idee und Motivation für unsere Engagiertesten und Vielseitigsten, so dachte ich.

Nun lese ich mir aber heute die ausführliche Ausschreibung durch und muss feststellen, dass ein Mehrfachstart für die Athleten in unterschiedlichen Disziplinen verboten ist. Was ist denn das wieder für eine sportfeindliche Entscheidung. Es wird nicht viele Teilnehmer geben, die hier in zwei/drei Disziplinen starten wollen. Aber wenn ich schon drei, vier, fünf sportverrückte Nachwuchskader habe, denen vermassele ich doch nicht mit Vorsatz ihre Einsatzbereitschaft und eine ganz verrückte Tour. Im Gegenteil, die unterstütze ich doch bei ihrem Plan. Welcher Theoretiker trifft denn solch eine demotivierende Entscheidung.
Vor einigen Jahrzehnten gab es Dreier und Vierer- Kombination. Da wurden die vielseitigsten Sportler gefeiert wie Helden. Langlauf/ Abfahrt/ Slalom und Sprung hieß die Kombination. Das manchmal alles mit einem Paar Ski und an einem Tag. Das waren unsere Großväter und manchmal auch noch unsere Väter.
Heute wird dir ein Mehrfachstart verboten! Welch eine Logik? Es wollte wohl ein Junge in Oberwiesenthal in der alpinen Abfahrt, beim VSA, beim Biathlon und beim Langlauf starten, berichtete der Regionaltrainer. Eigentlich ein kleiner Held, der seinem Urgroßvater nacheifern wollte. Aber denkste Dir! So etwas geht heute in der modernen Sportzeit überhaupt  NICHT mehr. Oder besser gesagt in Sachsen geht das nicht. Da wird so etwas kategorisch verboten. Punkt. In Bayern wäre das wohl möglich.
Aber scheinbar haben wir hier genügend Spitzennachwuchssportler, damit wir solchen verrückten Ausnahme-athleten von vorn herein den Schneid abkaufen und sie in ihrem Aktionismus ausbremsen, beschneiden und in die Schranken weisen. Zukünftige Leistungssportler sollte man gerade bei solchen Aktionen unterstützen, denn diese Athleten sollen ja mal in Zukunft weit über den Leistungen, den Normen und der Einsatzbereit-schaft der Anderen stehen. Diesen Umstand haben die dafür verantwortlichen Funktionäre in den letzten Jahren entweder nicht gelernt oder vielleicht auch schon wieder vergessen. Für solch eine unfachmännische Festlegung gibt es auch keine Entschuldigung und Erklärung.
Diese Festlegung trifft nun leider auch unseren Julius. Nichts mit einer zusätzlichen Urkunde im Langlauf, seiner Basissportart.
Somit starten wir also nur zwei Mal (wie in der Vorschrift) und stehen beim Langlauf als Zuschauer daneben. Paradox!  Das ist eben Spitzensportentwicklung in Sachsen. Unverständlich, lächerlich, falsch und d…

 

Volker Heinrich                                                                                                            Januar  2022
ehem. Leistungssport- Trainer


PSV Zittau e.V. Abteilung Ski